Amalgam

Ganzheitliche Zahnmedizin, Praxisschwerpunkte, Umweltzahn-Medizin
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Immer wieder werden wir mit Pro und Kontra über Amalgam durch die Medien konfrontiert. Sie müssen aber kein/e WissenschafterIn sein, um sich eine Meinung bilden zu können – benutzen Sie Ihren Hausverstand: Eine Substanz, welche von uns Zahnärzten/Innen als Sondermüll entsorgt werden muss, sollte auch in Lebewesen und ihrer Nahrungskette prinzipiell nichts verloren haben.

Amalgam hat seine Befürworter als einfach und schnell zu handhabender, billiger Werkstoff,  um einen Zahndefekt zu füllen. Aber es gibt eine Minderheit, die unter gewissen Umständen, oft Jahre später, mit gesundheitlichen Folgen durch individuelle Auswirkungen des Quecksilbers zu kämpfen hat. Da schulmedizinisch- und damit auch von Seiten der Krankenkassen- jede körperliche Auswirkung bestritten wird (die Ausnahme ist eine Quecksilber-Allergie IgE-vermittelt), bekommt der Leidtragende zuletzt eine Überweisung zum Psychiater.

Wir führen seit 1999 eine amalgamfreie Praxis aus Überzeugung. Wir treten für die maximale Reduktion an Giften ein, welche auf unsere Umwelt und uns wirken. Vorsorge ist besser als Nachsehen.

Was ist Amalgam chemisch ?

Amalgam besteht aus einer Mischung verschiedenster Schwermetalle – und zwar zu etwa 53 Prozent aus Quecksilber als lösliches Bindemittel, aus Silber (40-70%) sowie Beimengungen von Zinn, Kupfer und Zink. Daneben können auch in einzelnen Mischungen Nickel, Palladium, Indium, Cadmium und Platin in Spuren vorkommen. Quecksilber wird aus Füllungen in Form von Dampf (80%) und als metallische Ionen freigesetzt. Nach 5-7 Jahren sind 50%, nach 20 Jahren 95% des Füllungsquecksilbers in Lösung gegangen.

Kurzer historischer Abriss

Amalgam ist seit seiner Entdeckung und Anwendung umstritten. 1528 begann der Einsatz in Europa, 1826 breitete es sich von Paris über Frankreich nach New York aus. Schon zu dieser Zeit gab es viele Warnungen vor dem Einsatz von Quecksilber und anderen Schwermetallen im Mund von Patienten. 1840 wurde die Verwendung von Amalgam in Amerika verboten, das Verbot wurde aber im Jahre 1855 durch massive Interventionen wieder aufgehoben. Der Deutsche Chemiker Prof. Alfred Stock hatte in den 20er und 30er Jahren in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten die Auswirkungen von Quecksilber auf den menschlichen Körper untersucht und es in Folge als schweres Nerven- und Immungift eingestuft. Er kam zu dem Ergebnis, dass die Zahnmedizin die Verwendung von Amalgam völlig vermeiden sollte. „Es wird dann wahrscheinlich festgestellt werden, dass das gedankenlose Einführen von Amalgam als Füllstoff für die Zähne ein schweres Verbrechen an der Menschheit ist.“ In Europa ging der Streit der Wissenschafter seinen Weg und mündete 1985 in einem Verbot von Amalgam in der Sowjetunion. Auch in Japan (1982), Schweden (1999) und Finnland ist Amalgam in der Zwischenzeit nicht mehr in Verwendung.

Gesundheitliche Auswirkungen aus der Praxis

Interessant ist auch, dass sämtliche angesehenen wissenschaftlichen und toxikologischen Zeitschriften der Welt keinen Zweifel an der Giftigkeit des Amalgams und anderer Schwermetalle im Körper lassen. Dennoch verteidigen oft an vorderster Front zahnärztliche Zeitschriften die Ungiftigkeit von Amalgam und die Bedenkenlosigkeit der Verarbeitung im Mund. Sämtliche durch eine chronische Amalgambelastung auftretenden Symptome wie Müdigkeit, Depressionen, Abgeschlagenheit, erhöhte Reizbarkeit, Schwindel, Gedächtnisschwäche, Mundschleimhautentzündung und Durchfälle werden nicht im Zusammenhang mit einer Amalgambelastung gesehen. Aussagen wie z.B.: „Die massive Belastung mit Quecksilber aus der Nahrung macht es überflüssig über Belastung durch Zahnfüllungen nachzudenken“ werden von Befürwortern häufig als Argument dargelegt. Zugute kommt den Amalgambefürwortern, dass diese chronisch schleichenden Vergiftungen oft sehr schwer in einen Zusammenhang mit Quecksilber gebracht werden können und oft Jahre bis Jahrzehnte vergehen ehe Symptome auftreten.

Durch die moderne Immunologie und neue technische Laboruntersuchungen ist es leichter geworden diesen Beweis anzutreten. Wir Zahnärzte/Innen unterliegen strengen Hygieneauflagen in der Verarbeitung von Amalgam. Amalgamreste müssen als hochgiftiger Sondermüll entsorgt werden. Dennoch ist es nicht nachvollziehbar, warum Amalgamfüllungen jahrzehntelang vermeidlich ohne jeglichen biologischen Schaden im Mund der Patienten verweilen dürfen.

Quecksilber lagert sich vornehmlich in fetthaltigem Gewebe ab, wie in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) und Keimdrüsengeweben (Eierstöcke, Hoden). Es lagert sich auch an Zellmembranen ab und führt zu einer Schädigung des Zell-Motors, der Mitochondrien. Durch seine Affinität zu SH-Gruppen führt es auch zu Störungen der Enzymfunktion. Quecksilberablagerungen fördern die Bildung von Wasserstoff-Superoxid, freien Radikalen und Lipid-Hyperoxid. Diese Substanzen wirken schädigend auf das Erbgut und wirken krebserregend. Quecksilber wirkt auch immuntoxisch, was zu einer Abwehrschwäche und zur Begünstigung von Allergien, Autoimmunerkrankungen und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises führt. Selbstverständlich können auch alle übrigen im Amalgam vorkommenden Metalle zu Belastungen im Körper führen. Hier ist Zinn zu erwähnen, das noch 100mal stärker als Nervengift wirkt als Quecksilber. Die häufigsten klinischen Folgeschäden durch Amalgam findet man sicherlich im Bereich Nase/Nasennebenhöhlen, den Mandeln (Tonsillen) und im Magen-Darmtrakt. Hier kommt es zu einer Veränderung der Schleimhaut durch Änderung der Keimbesiedelung und in Folge zu einer gesteigerten Pilzbelastung.

Amalgamsanierung – wie wir sie durchführen:

  • schonende Entfernung mit Kofferdam, einer spezielle Folie welche Überschüsse von Amalgam auffängt
  • spezielle Bohrer, Hebeltechnik
  • eigene Absaugung mit Maske, die das Quecksilber zu 100% absorbiert
  • Ozondesinfektion
  • vorübergehende Füllung mit biokompatiblen Glasionomerzement
  • Selenspülungen
  • orthomolekulare Substitution
  • individuelle Schwermetallausleitung u.a. mit Chelaten, nachdem alle Amalgame entfernt wurden