
Das Kiefergelenk ist das einzig paarig angelegte Gelenk in unserem Körper. Somit nimmt es eine funktionelle Sonderstellung unter allen anderen Gelenken ein. Darüber hinaus ist es, biologisch betrachtet, unser überlebenswichtigstes Gelenk, da die Nahrungsaufnahme unmittelbar mit seiner Funktion in Zusammenhang steht.
Wenn der Biss nicht optimal eingestellt ist, wird sich der Körper bei festem Zubeißen immer in eine Fehlstatik über die absteigenden Muskelketten und Faszienzüge einstellen. Als Folge kann es zu Symptomen wie Kiefergelenkknacken, Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus und Verspannungen im Bereich der Wirbelsäule und des gesamten Bewegungspparates, bis zu den Füßen, kommen.
In 85% der chronischen Cervicalsyndrome und chronischen Kreuzschmerzen ist eine Kiefergelenks-Funktionsstörung zumindest eine wesentliche Mit-Ursache.
Lange Zeit blieben die Auswirkungen von Kiefergelenks-Funktionsstörungen unbeachtet, was eine reine Symptom-Therapie ohne Ursachenbehebung zur Folge hatte.
Die Cranio-Mandibuläre-Dysfunktion, kurz CMD genannt, bezeichnet eine Fehlstellung zwischen Schädel (Cranium) und Unterkiefer (Mandibula) mit Auswirkungen auf die gesamte Statik von der Halswirbelsäule abwärts bis zu den Füßen
In 85% der chronischen Cervicalsyndrome und chronischen Kreuzschmerzen ist eine Kiefergelenks-Funktionsstörung zumindest eine wesentliche Mit-Ursache. In einer Studie an 100 gesunden Studenten (Kobayashi, Hanson 1988) wurden die Folgen nach einer Bisserhöhung um 0.1 mm an einem Zahn untersucht. Nicht nur Schmerzen im Bewegungssystem, auch depressive/aggressive Verstimmungsowie Adrenalin/Cortisonerhöhung im Blut (als Stressreaktion) konnten nachgewiesen werden. Dies führt zu dem Ergebnis, dass der Gesamtorganismus durch die Stellung des Kiefergelenks beeinflusst wird. Durch die Quer-Verschaltungen verschiedener Regelkreise im Körper können auch Funktionsstörungen an anderen Stellen (Zehen, Sprunggelenk, Knie, Hüfte, Wirbelsäule, Schädel) über die aufsteigenden Muskel/Faszienzüge eine Veränderung der Bisslage bewirken.
Mögliche Auswirkungen einer Cranio-Mandibulären-Dysfunktion | CMD auf den Körper:
- Tinnitus, Kopfschmerz, Migräne
- Muskelverspannungen im Nacken/Schulter/Rückenbereich und den Armen
- Beckenschiefstand mit Skoliose
- Gelenksschmerzen „von Kopf bis Fuß“
- gestörter Lymphabfluss im Kopfbereich mit häufiger Nasen-Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Das Kiefergelenk ist dem gesamten Bewegungssystem übergeordnet, daher sollte die Bisslage bei jeder zahnärztlichen Handlung mit in Betracht gezogen werden.